Jetzt auch im Netz - Informationen zur Hilde und Hermann Walter-Stiftung Plüderhausen
Ab sofort besteht die Möglichkeit, sich über die neue Homepage der Stiftung zu informieren
Obwohl die Plüderhäuser Hilde und Hermann Walter-Stiftung (HHWS) bereits seit zwei Jahrzehnten besteht, gibt es immer wieder Fragen zur Stiftung. Was ist das für eine Stiftung, wie ist sie entstanden, wer waren Hilde und Hermann Walter, wer verwaltet die Stiftung und was leistet sie? „Googeln“ half da auch nicht weiter. Bisher. Ab sofort besteht die Möglichkeit, sich über die neue Homepage der Stiftung zu informieren: https://www.pluederhausen.de/hhws/
In vier Kapiteln informiert die Homepage zum Stiftungsgedanken, zur Stiftungsorganisation, zu den bisherigen Förderungen seit 2005 und sie enthält auch interessante Erläuterungen zur Geschichte der Stiftung. Im Kapitel „Geschichte“ werden auch die Stifter, das Plüderhäuser Unternehmer-Ehepaar Hilde und Hermann Walter, vorgestellt.
BM Benjamin Treiber als Vorsitzender und BM a. D. Andreas Schaffer als Geschäftsführer sehen die Stiftung als Glücksfall für Plüderhausen. „Als örtliche Stiftung bereichert die HHWS unsere Gemeinschaft mit regelmäßigen Förderungen und mit ihren 22 Wohnungen auch mit preisgünstigem Wohnraum“, so BM Treiber zur Bedeutung der im Jahr 2000 gegründeten Stiftung. Andreas Schaffer betonte: „Mit ihrer Stiftung hat das Ehepaar Walter unserer Gemeinde ein vorbildliches und nachhaltiges soziales Projekt hinterlassen.“
Auf der Homepage wird immer aktuell über Entwicklungen der Stiftung berichtet werden. Artikel in den Gemeindemitteilungen zur HHWS erscheinen automatisch auch auf der Homepage. Im Laufe der nächsten Monate soll die Homepage noch erweitert werden. Im Kapitel „Geschichte“ sollen Hintergründe zum Unternehmen des Ehepaars Walter, der „Württ. Strickwarenfabrik Volkert GmbH & Co. KG.“, erläutert werden.
Neue Homepage der Hilde und Hermann Walter-Stiftung
Im Zusammenhang mit Förderungen der Hilde und Hermann Walter-Stiftung (HHWS) wird häufig die Frage nach Hintergründen und Motiven der Stiftungsgründer gestellt. Diese Frage soll deshalb mit folgendem Auszug aus dem Kapitel „Geschichte“ etwas beleuchtet werden.
Hilde und Hermann Walter – ein perfekt harmonisierendes Unternehmerehepaar
Hermann Walter war ein typisch schwäbischer Unternehmer, der vertrauend auf seine vielfältigen Begabungen durch Fleiß, Disziplin ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut hat. Er besuchte nach einer Kaufmannslehre das Textiltechnikum in Reutlingen. Nach einer Tätigkeit in Bielfeld machte er sich als Stricker in seinem Elternhaus in Hattenhofen selbstständig. Er hatte Mut zum Risiko und stieg 1936 schon in jungen Jahren als Betriebsleiter und Teilhaber in die Württ. Strickwarenfabrik Volkert & Co. KG in Göppingen ein. Dort lernte er seine Ehefrau Hilde kennen, die ihn zeitlebens unterstützte und Teil der Unternehmensleitung wurde. Für beide war die Firma, die im Jahr 1954 ihren Firmensitz nach Plüderhausen verlegte, Lebensziel und Lebensmittelpunkt. Sie lebten für ihre Firma und arbeiteten oft bis spät in die Nacht.
Hermann Walter war ein hochmotivierter, akribischer Geschäftsführer, der von seinen Mitarbeitern besonderen Einsatz und höchste Qualitätsansprüche verlangte. Er galt als „Fanatiker der gestalterischen und handwerklichen Perfektion.“ Seine Mitarbeiter wussten, der Chef verlangt nichts, was zu leisten er selbst nicht imstande wäre.
Hilde und Hermann Walter ergänzten sich nahezu perfekt. Hilde Walter prägte als Direktrice und Beraterin ihres Mannes in Mode- und Stilfragen die erfolgreiche Marke Volkert. Vor allem war sie der gute Geist im Unternehmen. Sie „glättete“ manche Rauigkeit, die durch die hohen Ansprüche ihres Mannes an seine Belegschaft entstanden ist. Darüber hinaus kümmerte sie sich fürsorglich um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – auch in privaten Themen. So half das Ehepaar Walter häufig bei privaten Problemen von Mitarbeitern aus. Hilde Walter war sozial „in ihrem Wesen und aus dem Herz heraus“, wie ein Freund in einem Nachruf formulierte.
Im Jahr 1973 – am 65. Geburtstag von Hermann Walter – zog sich das Ehepaar Walter aus dem florierenden Unternehmen zurück. Das Ehepaar Walter hat mit Fleiß und Geschick in einer günstigen Zeit auch privates Vermögen aufgebaut. Für das Ehepaar Walter war das kein Grund zum Abheben. Für Hermann Walter galt, wer durch seine eigene Leistung zu etwas kommt, der hat verdient, was er verdient.
Ein Herz für die Gemeinschaft – herausragendes soziales Engagement
Eigentum verpflichtet, heißt es im Grundgesetz. Das Ehepaar Walter hielt sich daran – nicht aus Verpflichtung, sondern aus moralischer Überzeugung: Hilde und Hermann Walter ließen die Gemeinschaft teilhaben an ihrem wirtschaftlichen Erfolg. Sie haben neben größeren Spenden (z.B. ein farbiges Glasfenster in der Trauerhalle seiner Heimatgemeinde Hattenhofen) unzählige Einzelspenden für verschiedene Vereine wie Musikvereine, Singgemeinschaften, Sportvereine, DRK und Feuerwehr getätigt. Besonders verbunden waren Walters mit der Feuerwehr Plüderhausen. Sie spendeten regelmäßig für Zwecke der Kameradschaftspflege und nahmen regen Anteil an der Entwicklung der Feuerwehr. 1973 wurde Hermann Walter als Ehrenmitglied in die Feuerwehr Plüderhausen aufgenommen.
Bedeutend sind, im Umfang allerdings nicht zu ermitteln, viele private Hilfen für Menschen oder Familien, die in Not geraten sind. Bei ihren vielen Wohltaten waren sich Hilde und Hermann Walter einig. Sie waren keine Mäzene, sie waren Wohltäter aus Überzeugung.
Hierzu passt dann auch die Entscheidung des Ehepaars, einen großen Teil ihres Vermögens nach dem Tod in eine Stiftung einzubringen. Dies wurde erst nach deren Tod bekannt. Damit ist es dem Ehepaar Walter gelungen, über den Tod hinaus weiter gemeinschaftsfördernd für die Menschen in Plüderhausen zu wirken.