Sicherung der Infrastruktur für kommende Generationen

Der Fokus liegt auf der Infrastruktur Der Gemeinderat hat in den zurückliegenden Monaten weitreichende Beschlüsse für umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen zur Erneuerung der gemeindlichen Leitungsinfrastruktur gefasst.
Das gemeinsame kommunalpolitische Ziel ist es, das marode Leitungsnetz Stück für Stück zu erneuern, um damit mittel- und langfristig die – durch zahlreiche Rohrbrüche und konstante Wasserverluste ausgelösten – sehr hohen Unterhaltungs- und Betriebskosten reduzieren zu können.
Die kommunalpolitischen Beschlüsse haben dazu geführt, dass im vergangenen Jahr die Trendwende herbeigeführt werden konnte. Erstmals seit Jahrzehnten wurde die erforderliche Netzerneuerungsrate erreicht. Hierzu ist in Plüderhausen der Austausch von Wasserleitungen auf einer Länge von ca. 780 Metern erforderlich. Dies bedeutet, dass sich der Zustand des Wassernetzes erstmals seit sehr langer Zeit nicht weiter verschlechtert hat. Im Gegenteil, mit dem Austausch von Wasserleitungen auf einer Gesamtlänge von gut einem Kilometer konnte ein klein wenig des insgesamt sehr gewaltigen Investitionsrückstaus aufgeholt werden.
Veränderungen auch innerhalb des Gemeindebauhofes
Auch innerhalb des Bauhofes gab es in den zurückliegenden Monaten Umstrukturierungen, die auf dasselbe Ziel einzahlen. Es wurden sowohl für die Wasserversorgung als auch für den Bereich Abwasser, zu welchem insbesondere die Betreuung der Regenrückhaltebecken sowie der Vorflutsicherungspumpwerke und die Überwachung des Kanalnetzes gehören, Teams mit jeweils mehreren Mitarbeitern gebildet.
Das Team der Wasserversorgung, bestehend aus drei Mitarbeitern, übernimmt seitdem vielfältige Aufgaben im Zusammenhang mit der Trinkwasserversorgung. Dazu gehören etwa die Koordination von Baumaßnahmen vor Ort, das Aufsuchen von Rohrbrüchen und die Kommunikation mit den von Leistungsbaumaßnahmen betroffenen Bürgern. Bei Erneuerungsmaßnahmen wird zudem auch der Rohrleitungsbau in aller Regel von den Mitarbeitern übernommen. Aktuell erfolgt dies etwa in der Remsstraße, in welcher die gemeindlichen Mitarbeiter auf einer Länge von 250 Metern neue Wasserleitungen verlegen. Auch der Austausch der Wasseruhren wurde im Jahr 2024 erstmals seit vielen Jahren wieder vollständig durch das eigene Personal durchgeführt.
Das schwerpunktmäßig im Bereich Abwasser eingesetzte Team, bestehend aus aktuell zwei und zeitnah ebenfalls drei Personen, trägt die Verantwortung für den Betrieb der gemeindlichen Abwasseranlagen. Das mehrere dutzend Kilometer umfassende Kanalsystem weist in Plüderhausen ebenfalls einen hohen Unterhaltungs- und Investitionsrückstand auf. Die gemeindlichen Mitarbeiter haben umfangreiche Tätigkeiten im Bereich der Überwachung, Steuerung, Wartung oder der Instandhaltung durchzuführen. Das Kanalsystem ist zudem mit dem Einsatz von Spezialgeräten zu überwachen und auf Schäden zu prüfen.
Unterbleiben entsprechende Tätigkeiten über einen längeren Zeitraum, kann dies zu schwerwiegenden Schäden an der Anlagentechnik führen. Des Weiteren ist die Herstellung von Kanalhausanschlüssen zu überwachen und es sind Kanalstrecken in Zusammenarbeit mit Fachfirmen zu reinigen.
Auswirkungen der Schwerpunktverlagerung
Die Fokussierung auf die Infrastruktur (gilt auch für die Tiefbau- und Straßenunterhaltung) sowie die damit verbundene Verschiebung von personellen Kapazitäten bleiben natürlich nicht folgenlos. Gerade im Bereich der Grünpflege ist es für die Bauhofmitarbeiter folglich immer wieder eine Herausforderung, dass von dem großen Umfang der jeweils anstehenden Arbeiten nur ein Teil priorisiert werden kann.
Der Gemeindeverwaltung ist es hierbei sehr wichtig zu betonen, dass Einschränkungen und Vereinfachungen im Bereich der Grünpflege nicht dem Grünpflegeteam „angekreidet“ werden dürfen. Nur mit Vereinfachungen lässt sich das enorme Pensum an Grünpflegearbeiten einigermaßen bewältigen, zumal für Fremdvergaben nur sehr eingeschränkte Finanzmittel zur Verfügung stehen. Gemeindebauhof und Bauamt werden daher im Frühjahr hierzu dem Technischen Ausschuss eine diese Aspekte beachtende Grünpflegekonzeption vorlegen.
Aufgrund begrenzter personeller und finanzieller Ressourcen ist immer wieder abzuwägen, in welchem Bereich der Einsatz der Fachleute im Gemeindebauhof am sinnvollsten, notwendigsten und für die Einwohnerschaft am vorteilhaftesten ist. Angesichts des gewaltigen Unterhaltungs- und Investitionsrückstaus im Bereich der kommunalen Infrastruktur besteht jedoch wenig Zweifel daran, dass dieser Bereich noch jahrzehntelang priorisiert werden muss. Daher wünschen wir allen unseren Fachleuten im Bauhof gutes Gelingen!