Was tun bei…
Immer wieder kommt es zu Wetterereignissen, die über ein leichtes Gewitter oder normalen Regen hinausgehen. Im Juni 2024 hat der Rems-Murr-Kreis und am Rande auch die Gemeinde Plüderhausen erlebt, wie schnell ein Starkregen großen Schaden anrichten kann.
Aus kleinen Bächen werden Sturzfluten, die Hochwasserrückhaltebecken der Rems waren bis zum Anschlag geflutet und Feuerwehr, DRK und Bauhof waren über mehrere Tage hinweg im Einsatz - zunächst in Plüderhausen, im Verlauf dann aber insbesondere in Nachbarkommunen zur Unterstützung.
Wichtig ist für solche Ereignisse unter anderem, dass Sie sich vorab über mögliche Gefahren, Informationsquellen sowie richtiges Verhalten informieren und entsprechende Vorbereitungen getroffen haben. Wir hatten in den letzten Monaten oft Glück, dass der Starkregen nicht direkt unser Gemeindegebiet betroffen hat. Dies wird aber nicht immer so sein, sondern es ist letztlich nur eine Frage der Zeit, bis auch die Gemeinde Plüderhausen stärker betroffen sein wird.
Informationsquellen, Warnhinweise
Immer wieder gibt es Unwetterwarnung. Diese können sowohl mehrere Landkreise aber auch nur einzelne Kommunen betreffen.
Sofern es im Gemeindegebiet von Plüderhausen inklusive Walkerbach sowie den Höfen zu einem größeren Ereignis kommt, wird die Feuerwehr und/oder die Gemeinde auf Ihrer Homepage entsprechende Informationen speziell unser Gemeindegebiet betreffend bereitstellen, eben mit den spezifischen Infos für unser Gemeindegebiet.
Es werden auf den eigenen Kanälen jedoch keine Vorabwarnungen bei jedem Unwetter bereitgestellt. Die Expertise für die Vorhersage entsprechender Ereignisse sowie die Zuständigkeit für die Warnungen ist bei anderen Stellen angesiedelt. Nutzen Sie hierzu bitte die Möglichkeiten, welche die offiziellen Kanäle der entsprechenden Stellen bieten. Die Warn-App NINA auf dem Smartphone bietet hier viele Informationen und gibt Ihnen auch Hilfestellungen zum korrekten Verhalten. Aber auch das Radio oder die Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfebieten (BBK) bieten einen Überblick über die aktuellen Warnungen.
Die Gemeindeverwaltung und die Feuerwehr haben bei extremen Ereignissen weiterhin die Möglichkeit zur Auslösung der Sirene sowie zur Verbreitung einer Warnung über die an MoWaS (ein Warnsystem des BBK) angeschlossenen Systeme wie Cell Broadcast. Hierbei handelt es sich um einen Mobilfunkdienst, mit dem Warnnachrichten direkt auf alle empfangsbereite Mobilfunkendgeräte innerhalb eines bestimmten Gebietes geschickt werden können.
Vorbereitet sein
Neben der Warnung ist wichtig, dass Sie im Fall der Fälle vorbereitet sind. Bei einem Stromausfall sind Lebensmittel und Taschenlampen wichtig, falls Sie schnell Ihr Haus verlassen müssen mit einem kleinen Notfallrucksack. Ebenso wichtig ist, dass Sie Vorräte für einen Notfall zuhause haben.
Unterstützung - Retten Sie Leben
Unterstützen Sie Kinder, ältere Menschen, Ihre Nachbarn. Helfen Sie anderen, die sich evtl. nicht selbst helfen können. Bringen Sie sich aber selbst nicht unnötig in Gefahr. Im Zweifel informieren Sie die Rettungskräfte über die internationale Notrufnummer 112.
Gewitter, Unwetter
Oberste Regel: Zuhause bleiben!
Herabstürzende Äste oder Dachziegel, umherfliegende Gegenstände - bei einem schweren Sturm sind Sie im Freien vielen Gefahren ausgesetzt. Versuchen Sie daher, Ihr Zuhause nur in Notfällen zu verlassen. Zuhause können Sie weitere Vorkehrungen treffen, um sich zu schützen:
- Schließen Sie bei Hagel und Wirbelstürmen die Fenster, Roll- oder Fensterläden und halten Sie sich von ungeschützten Öffnungen fern.
- Wenn noch ausreichend Zeit ist, sichern Sie draußen bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel, Fahrräder etc.
- Suchen Sie einen innen liegenden Raum im Erdgeschoß auf. Meiden Sie jedoch Kellerräume, da diese sehr schnell von Wasser geflutet und zu lebensbedrohlichen Fallen werden können!
- Meiden Sie Räume mit großer Deckenspannweite wie zum Beispiel Hallen.
- Nehmen Sie empfindliche Geräte vom Netz oder verwenden Sie einen Überspannungsschutz. Entsprechende Geräte gibt es im Handel.
Trotz aller Vorsicht kann es vorkommen, dass Sie von einem Unwetter überrascht werden, wenn Sie gerade nicht zuhause sind. Handeln Sie richtig, um sich zu schützen:
Im Freien
- Meiden Sie ungeschützte Orte, an denen Sie von Hagel oder von vom Sturm mitgerissenen Gegenständen getroffen werden könnten.
- Suchen Sie Schutz in einem Gebäude und meiden Sie bei starken Stürmen Hallen mit großen Deckenspannweiten.
- Bei Hagel legen Sie sich, wenn es nirgendwo Schutz gibt, mit dem Gesicht auf den Boden und schützen Sie Kopf und Nacken mit den Händen!
- Suchen Sie bei Gewitter Schutz in einem Gebäude. Wenn kein schützendes Gebäude in Sicht ist, gehen Sie mit eng zusammenstehenden Füßen, möglichst in einer Mulde, auf den Fußballen in die Hocke.
- Meiden Sie bei Gewitter offenes Gelände, Berggipfel, Bäume, Türme, Masten, Antennen und lehnen Sie sich nicht an Zäune.
- Halten Sie bei Gewitter zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50 Metern ein.
- Vermeiden Sie bei Gewitter die Berührung von Gegenständen mit Metallteilen wie Regenschirme und Fahrräder.
Starkregen und Hochwasser
Das Hochwasser naht! Was nun? Bewahren Sie die Ruhe und handeln Sie besonnen. Je nachdem, wo Sie sich gerade aufhalten, sollten Sie die folgenden Punkte beachten.
Im Haus
- Prüfen Sie zunächst, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen.
- Überprüfen Sie Rückstauklappen im Keller, bevor das Wasser gestiegen ist. Halten Sie sich während des Hochwassers nicht im Keller auf, das ist lebensgefährlich.
- Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.
- Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).
Im Auto
- Fahren Sie Ihr Auto rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen.
- Achtung! Tiefgaragen können bei Hochwassergefahr zu tödlichen Fallen werden.
- Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Wasser im Motorraum macht viel kaputt. Der Katalysator mit einer Betriebstemperatur von 700 Grad Celsius zerspringt bei plötzlicher Abkühlung durch Wasser.
- Lassen Sie Ihr Fahrzeug abschleppen, wenn es bis über die Räder im Wasser steht.
Retten Sie Leben
- Helfen Sie anderen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.
- Bringen Sie Kinder vor Eintritt der Gefahr aus dem Überschwemmungsgebiet in Sicherheit.
- Fahren Sie wegen der Wellenbildung und der Gefahr von Unterwasserhindernissen nicht in überflutenden Gebieten mit Booten oder anderen Fahrzeugen unnötigerweise „spazieren“.
- Betreten Sie keine Uferbereiche wegen der Gefahr von Unterspülungen oder Abbrüchen. Überflutete oder teilüberflutete Straßen dürfen nicht befahren werden.
- Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte.
Weitere Informationen
Viele weitere Informationen finden Sie unter unserer Inforeihe Notfallvorsorge. Insbesondere stellt Ihnen der dortige Flyer viele weitere Informationen auch zu anderen Krisensituationen mit Verweisen.
Ein gedrucktes Exemplar können Sie auch kostenfrei bei einem Besuch im Rathaus mitnehmen.
Quellen: Die Hinweise zu Unwetter, Hochwasser und Starkregen sowie das Bildmaterial zur Warn-App Nina wurden vom BBK übernommen.